Panoptikum der Stellplatztechnik
Mal guggen ob Bilbo daheim ist
Kein Reisefahrzeug ist wirklich autark. Wir sind abhängig von vielen äußeren Dingen. Befahrbare Wege, gemütliche Übernachtungsplätze, Diesel für den Motor, Propan für die Heizung, Strom für Kühli und Kaffeemaschine, Funkmaste für die Sozialkontakte, Wasser gegen Durst und Verwahrlosung, schönes Wetter und Attraktionen für die gute Laune...
Ganz besonders abhängig sind wir von der Toleranz der Eingeborenen. Sie bauen die Infrastruktur auf, planieren und befestigen den Platz, errichten Stromsäulen, Wasserhähne, Abflüsse, Absperrungen, Infotafeln und natürlich Bezahlautomaten. Sie erdulden klaglos den provozierenden Anblick unserer Luxus-Freizeitfahrzeuge, sehen oft großzügig über unsere Fehler hinweg und begnügen sich meistens mit kleinen Beträgen.
In Europa gibt es inzwischen (laut einer bekannten Webseite) über 18000 Wohnmobilstellplätze, über 8000 Campingplätze und dazu noch mal über 1100 spezielle Entsorgungsplätze. Wer ab und zu woanders hin fährt, muss sich auf Überraschungen einstellen. Die Technik zum Andocken ist teils professionell vorgefertigt, teils phantasievoll selbstgebaut. Neben fast perfekten Ideallösungen findet man auch merkwürdige Details und üblen Murks.
Der Campingfreund ist anpassungsfähig. Er nutzt geschickt, was er vorfindet, und macht seine Erfahrungen. Nach und nach ergänzt und modifiziert er seine Ausrüstung, bis er nirgends mehr unverrichtet wegfahren muss...
... und wenn er wieder mal ein ungewöhnliches Stück Stellplatztechnik erspäht hat, macht er ein paar Fotos und zeigt sie zur allgemeinen Erbauung hier im Kuriositätenkabinett.
Grüße vom Poly